Blick ins Buch:
Zeichnen um 1600
Nürnberger Kunst in Netzwerken Europas
Die Zeichnungen der Universitätsbibliothek Erlangen
Der vierte Band der Bestandskataloge der Graphischen Sammlung der Universitätsbibliothek Erlangen schließt die wissenschaftliche Neu-Inventarisierung ihrer knapp 2000 Handzeichnungen des 14.–17. Jahrhunderts ab. Vorrangig werden Zeichnungen der Zeit um 1600 in den Blick genommen und hinsichtlich ihrer Funktionen und Qualitäten analysiert. Unter den gesicherten und zugeschriebenen Blättern stehen Zeichnungen aus Nürnberger Künstlerwerkstätten (z.B. Lorenz Strauch, Johann König) neben denen Münchner Hofkünstler (z.B. Christoph Schwarz, Georg Pecham) oder Schweizer Zeichner und Holzschneider (z.B. Tobias Stimmer, Daniel Lindtmayer). Werke niederländischer Künstler (z.B. Frans Floris, Joris und Jacob Hoefnagel), aus dem rudolfinischen Kreis (z.B. Bartholomäus Spranger, Franz Aspruck) sowie aus Venedig (z.B. Tizian, Jacopo Palma il Giovane) vermittelten den kulturellen Austausch mit der Kunstproduktion in Italien und den Niederlanden. Ein Konvolut an Zeichnungen von Melchior Lorichs und ein solches aus der Werkstatt des Niederländers Hendrick de Clerck bilden ebenso eine Besonderheit der Erlanger Sammlung wie der reiche Bestand an Werkstattmaterial, der Rückschlüsse auf den Stellenwert der Zeichnung in der Künstlerausbildung der Zeit und für die Entstehungsprozesse von Bildwerken zulässt.
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