Christiane Stahl wurde 1963 in Mannheim geboren und machte ihr Abitur in der Nähe von Stuttgart. Sie ging fünf Jahre nach Paris, wo sie Handelsfranzösisch und später Kunstgeschichte an der École du Louvre studierte. Sie setzte sie ihr Studium an der FU Berlin fort, wo sie durch Prof. Dr. Eberhard König magistriert und promoviert wurde. Für ihre Dissertation über den Fotografen und Dokumentarfilmer Alfred Ehrhardt erhielt sie 2005 den Erich-Stenger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie.
Stahl lerne die klassische Schwarz-Weiß-Fotografie kennen, da eine Pariser Kommilitonin für die Galerie Agathe Gaillard arbeitete. Seitdem ist von der Präzision und vermeintlich objektiven Naturtreue begeistert, mit der die Fotografie die äußere Wirklichkeit wiedergibt. Stahl interessiert sich bis heute für die Auseinandersetzung zwischen Objektivität und subjektiver Interpretation in den Produktionsweisen der Fotografie.
Stahl arbeitete an der Bundeskunsthalle Bonn, wo sie an der Ausstellung „Sehsucht. Das Panorama als Massenunterhaltung des 19. Jahrhunderts“ mitarbeitete und deren Fotosammlung betreute. Sie war für die Galerie Karsten Greve in Köln, Paris und Mailand tätig. In den Jahren 2007 und 2008 war sie Lehrbeauftragte an der Universität Köln. 2010 kuratierte sie in Berlin die Ausstellung „Mikrofotografie. Schönheit jenseits des Sichtbaren“ und 2011 zusammen mit Celina Lunsford „Frontiers of Another Nature. Contemporary photographic art from Iceland“ im Frankfurter Kunstverein. Sie betreute 2011 und 2012 an der Neuen Schule für Fotografie die Abschlussarbeiten im Fach „Geschichte und Theorie der Fotografie“. Seitdem bietet sie hier regelmäßig Workshops an, in denen sie den Studierenden Einblicke in die Ausstellungspraxis von Museen und Galerien gibt. Von 2006 bis 2014 war sie Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Photographie, ab 2008 auch stellvertretende Vorsitzende. Seit 2002 ist Christiane Stahl Leiterin der Alfred Ehrhardt Stiftung.

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