Blick ins Buch:
Juden in der Rhön
Jubiläumsausgabe – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Herausgegeben von Zukunft Bildung Region Fulda e.V.
Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen auf den Territorien von Ritterschaften und der Universität Würzburg auch in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und Vernichtung.
[…] Der Text ist ansprechend und allgemeinverständlich formuliert. Die zahlreichen Abbildungen, die neben Schriftsrücken aus Archiven, Fotos, Gegenstände des alltäglichen und religiösen Lebens zeigen, geben sehr anschaulich Einblicke in das jüdische Leben auf dem Land, nicht nur in der Rhön, und vermitteln einen sehr guten Eindruck von einem durch menschenverachtende Gewalt ausgelöschten Kapitel deutscher Geschichte. Die Fülle an Informationen dieser Untersuchung beruht auf der Auswertung von umfangreichem Quellenmaterial und profunder Sachkenntnis. […] ist der vorliegende Band ein grundlegender Beitrag zur Geschichte der Juden in der Rhön und eine in ihrer Präsentation beispielhafte Veröffentlichung für zukünftige Darstellungen regionaler jüdischer Geschichte.
Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Band 72/2022
[…] Man kann es nicht anders sagen: „Juden in der Rhön“ ist Spurensuche, Schatzsuche, Sach- und Abenteuerbuch. […] Von 400 Jahren jüdischen Lebens ist erschütternd wenig sichtbar geblieben […] Man kann fast sicher sagen: Was noch da ist, hat Dr. Imhof gefunden. […] Ihm war kein weg zu weit, kein Archiv zu staubig, keine Mühe zu groß. Dieser Forscherehrgeiz und die Leidenschaft für sein Thema machen das Buch berechtigt zu einem, das man „verdienstvoll und wertvoll“ nennen kann. Vielleicht mit die größte Leistung des Buches ist es, uns aus der irrigen Haltung zu reißen, Judentum in Deutschland sei ein Thema der NS-Zeit. […] Beim Lesen und Schauen in diesem Buch kann man sehr gut nachvollziehen, wieviel wir dem Judentum verdanken, in Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft. […]
www.osthessen-news.de, Oktober 2021
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