Tausend Jahre Kirche in Walbeck
Berthold Heinecke und Klaus Ingelmann (Hrsg.)
Das Dorf Walbeck, heute am westlichen Rand des Bundeslandes Sachsen-Anhalt gelegen, gehörte in ottonischer Zeit zu den bedeutendsten Orten zwischen Hildesheim, Magdeburg und Halberstadt. Während der DDR-Zeit wegen seiner Lage im unmittelbaren Grenzgebiet praktisch nicht zugänglich, rückte der Ort in Verbindung mit der Europaratsausstellung 2001 über Otto den Großen und Europa wieder verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit. Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist die Publizierung wesentlicher Erkenntnisse, die in diesem Zusammenhang in den letzten Jahren gewonnen werden konnten.
In der als Sühne für einen Anschlag auf Otto I. errichteten und seit dem 19. Jahrhundert ruinösen Stiftskirche verkörpern sich mehr als tausend Jahre deutscher Geschichte. Die Stiftskirche und die Reste der noch erhaltenen Ausstattung, insbesondere die Tumba vom Grab des Stiftsgründers Liuthar II., stehen daher im Mittelpunkt der Beiträge des vorliegenden, reich bebilderten Buches. Weitere Beiträge widmen sich der Geschichte des Walbecker Grafengeschlechtes sowie der kürzlichen Wiederentdeckung von Versen des aus dieser Familie stammenden bedeutendsten Chronisten seiner Epoche, Thietmar von Merseburgs. Die Beiträge zur Blütezeit Walbecks werden abgerundet durch einen ausführlichen Bericht über die wissenschaftliche Untersuchung und Restaurierung der Stucktumba, wodurch eine ganze Reihe neuer Erkenntnisse gewonnen werden konnten.
Schließlich wird in zwei Beiträgen, die das Konzept einer Gedenkstätte in der neoromanischen Walbecker Dorfkirche vorstellen, der Bogen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts geschlagen. Diese Gedenkstätte soll daran erinnern, dass sich in Walbeck während der Naziherrschaft ein Außenlager des KZ Buchenwald befand.
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