Blick ins Buch:
Tabakrausch an der Elbe – Geschichten zwischen Orient und Okzident
Stadtmuseum Dresden, Museen der Stadt Dresden
Städtisches Industriemuseum Chemnitz: Dezember 2020 bis 28. März 2021
Die Kulturpflanze Tabak gelangte im Gefolge der kolonialen Eroberung Amerikas nach Europa. Zunächst als Rauch-, Kau- und Schnupftabak konsumiert, setzte sich um 1900 das der industriellen und urbanen Moderne entsprechende Produkt durch – die Zigarette.
Dresden war Deutschlands Zigarettenhauptstadt. Hier konzentrierten sich Fabriken, Orienttabakhandel, Fachverlage und Industrieverbände. Die Stadt galt als innovativer Standort für Maschinentechnik, Reklamekunst und Tabakforschung. Tausende von Marken aus zeitweise über einhundert Fabriken fanden Kunden aus nah und fern.
Mit Dresden eng verbunden ist zugleich ein Kulturwandel, der mit der Lebensreform einsetzte und bis in die Gegenwart führt. Am Gründungsort des Deutschen Hygiene-Museums und dem Sitz des Bundes deutscher Tabakgegner gelang der früheste Nachweis der Wirkungen des Tabakkonsums auf den menschlichen Organismus.
Eine spannungsreiche und widerspruchsvolle Kulturgeschichte zwischen Orient und Okzident, die der reich illustrierte Band erstmals nachzeichnet.
[…] Die zahlreichen Illustrationen, historische wie Fotos von Exponaten, samt Karten, Tabellen, Anmerkungsapparat und einem ordentlichen Register erhöhen das Lesevergnügen und den Gebrauchswert. So bleiben kaum Wünsche offen. […]
Industriekultur 3.22
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