Blick ins Buch:
Nackte Gestalten / Naked Revival
Die Wiederkehr des antiken Akts in der Renaissanceplastik
The Return of the Ancient Nude in Renaissance Sculpture
Die plastische Darstellung des nackten menschlichen Körpers erfährt im 15. und 16. Jahrhundert zunächst in Florenz, dann in Rom und später in ganz Europa eine dermaßen rasante Verbreitung, dass mit der Geburt der Renaissance eine überaus bemerkenswerte Wiederkehr des antiken Aktes einherzugehen scheint. Die sinnliche Aufgabe der Aktfigur inspirierte nicht nur die italienischen Renaissancekünstler zu besonders qualitätvollen und innovativen Werken. Auch nördlich der Alpen schufen Bildhauer nackte Figuren, die zum bedeutendsten Kulturgut zählen, das Europa hervorgebracht hat.
Kunsthistoriker, Archäologen, Romanisten und Germanisten gehen in 18 thematisch weitgefächerten Beiträgen den Ursachen für dieses neuartige Interesse am figürlichen Akt nach. Der reich bebilderte Band beleuchtet akademische wie erotische Werke in profanen wie sakralen Räumen, mit privater oder öffentlicher Funktion. Exemplarisch werden Plastiken verschiedenster Formate und unterschiedlichster Materialien von der Antike über das Mittelalter, die Renaissance bis zum Barock untersucht. Berücksichtigt sind auch Künstler, die im zweidimensionalen Medium der Malerei und Graphik wie Bildhauer arbeiteten. Leitend ist die Frage, wie die Renaissancebildhauer die antiken Vorbilder transformierten und welche Rolle Naturstudium und die Nachahmung von anderen künstlerischen Vorbildern dabei spielten.
[…] in einer vorbildlichen Publikation […] fachlich fundierte, überaus sachhaltige, in seinen unterschiedlichen Facetten anregende und exzellent bebilderte Tagungsband […] Die Lektüre wird für jeden, der an den hier in Frage stehenden historischen Transformationsprozessen interessiert ist, eine große Bereicherung sein.
www.portalkunstgeschichte.de, Januar 2022
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