Blick ins Buch:
Das Grabdenkmal König Rudolfs von Schwaben im Dom zu Merseburg
Berthold Hinz
Kleine Schriften der Vereinigten Domstifter zu Merseburg und Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, Band 16
Das auf den ersten Blick unauffällige ehemals vergoldete Bronzegrabmal des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben (um 1025–1080) im Merseburger Dom erweist sich bei näherem Studium als erstes plastisches Figurengrab des Abendlandes und Prototyp tausender späterer figürlicher Grabmäler, die zuvor aufgrund des frühchristlichen Bilderverbots ausgeblieben waren. Diese epochale Initiative galt keinem großen und siegreichen Herrscher, sondern dem Haupt der politischen Opposition im Reich. Nach dem Schlachtentod des Gegenkönigs setzten ihm seine Anhänger unter Führung des Merseburger Bischofs Werner dieses Denkmal. Die im Kampf verlorene meineidige Schwurhand spielte dabei eine nicht unbedeutende Rolle.
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