Blick ins Buch:
Festung Hohentwiel
Wehrbaukunst und Festungsalltag am Beispiel einer württembergischen Landesfestung
Mit baugeschichtlichen Rekunstruktionszeichnungen von Julian Hanschke
Herausgeber: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Die Ruine der ehemaligen württembergischen Landesfestung Hohentwiel gehört zu den beeindruckendsten Festungsanlagen Südwestdeutschlands. Die vorliegende Publikation beleuchtet die Baugeschichte der ab 1521/38 von den Herzögen von Württemberg zu einer frühneuzeitlichen Festung ausgebauten Anlage anhand zahlreicher Bild- und Schriftquellen, die im Rahmen einer mehrjährigen von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg geförderten Forschungsarbeit erstmals erschlossen werden konnten.
Zum besseren Verständnis der Baugeschichte wurden die Erkenntnisse aus dem historischen Quellenmaterial mit digitalen Rekonstruktionen verknüpft, die wiederum auf modernsten Vermessungstechniken basieren. Somit entsteht ein lebendiges Bild der Baugeschichte einer bedeutenden Festungsanlage, das auch einzigartige Einblicke in den Alltag an einem außergewöhnlichen Ort ermöglicht.
Zahlreiche Rekonstruktionen aus verschiedenen Epochen sowie Fotografien ergänzen das hier teilweise erstmals veröffentlichte historische Plan- und Bildmaterial zur Illustration der umfassenden historischen Darstellung.
[…] Wer immer schon mal wissen wollte, wie es hier aussah, bevor sie auf Napoleons Befehl gesprengt wurde, wird über diesen Bildband jauchzen. Digital unterstütze Rekonstruktionszeichnungen lassen den Hohentwiel vor unseren Augen wiedererstehen, geben faszinierende Einblicke in Wehrbaukunst und Festungsalltag, Burghöfe und das Renaissance-Schloss des Kommandanten. […] Dazu liefert das Buch teilweise erstmals veröffentlichtes historisches Plan- und Bildmaterial und allerneueste Forschungserkenntnisse.
topmagazin, Ausgabe 3, 10. Jahrgang, Winter 2021/2022
[…] Es wurde ein enormes Material bewältigt; dabei wurde ein Standardwerk geschaffen, das aber nicht als Schlusspunkt gesehen werden soll. Stattdessen kann es in der Zukunft als Grundlage für die Datierung bei einer feineren Kartierung der Bauphasen (für farbige Baualterspläne und Mauerwerksansichten) dienen. […] Es sind zahlreiche neue Ergebnisse zu verzeichnen, so die Datierung des Rondells Augusta auf die Jahre zwischen 1589 bis 1605 (in Grundzügen 1593 fertig), die Ermittlung der verschiedenen Bauzustände, die Benennung bisher unbekannter Baumeister und die Erfassung der den Baumaßnahmen zugrunde liegenden Überlegungen, Mentalitäten und Erfahrungen. Die Beschreibung der Baumaßnahmen, die Gutachten und Gegengutachten sowie die Querelen der Beteiligten sind kurzweilig und mit viel Gewinn zu lesen. Interessant auch die Einzelheiten des Zusammenlebens auf der Festung […] Den textlichen Highlights entsprechen die zahlreichen ausgezeichneten Farbfotos von Plänen und Bauten. Julian Hanschke stellt die verschiedenen Bauzustände auf der Grundlage von erhaltenen Zeichnungen und der genauen Vermessung des Bestands in großartigen digitalen Rekonstruktionen dar. Erstmals kann man sich dadurch die Festung zu den unterschiedlichen Zeiten vorstellen. Diese Arbeiten werden künftig auch bei der weiteren baugeschichtlichen Untersuchung helfen. […] Das Buch ist wohl die wichtigste Festungsmonographie der letzten Jahrzehnte in Baden-Württemberg und darf als Vorbild für andere Untersuchungen herangezogen werden.
ARX 1/2021
[…] Der Anhang bietet umfangreiche Informationen zum Alltagsleben auf der Festung, zahlreiche faszinierende Digitalrekonstruktionen zur Baugeschichte […] Der in Aufmachung und Ausstattung wahrlich repräsentative Band würdigt also eingehend „Wehrbaukunst und Festungsalltag“ der selbst als Ruine noch höchst beeindruckenden Festung Hohentwiel. Der Nutzer des Bandes kann detailliert die Baugeschichte der großartigen Anlage verfolgen, die durch zahlreiche Bild- und Schriftquellen erschlossen und veranschaulicht wird. Die aus dem historischen Quellenmaterial gewonnenen Erkenntnisse haben herausragende digitale Rekonstruktionen möglich gemacht, die mit modernsten Vermessungstechniken erstellt werden konnten und eine einzigartige Veranschaulichung der Baugeschichte bieten. Gleichzeitig gelang es, ungewöhnliche Einblicke in das Alltagsleben an einem so besonderen Ort zu gewinnen. Der vorliegende opulente Band bietet erstmals eine zusammenhängende Erforschung der Festungsarchitektur, die auf außergewöhnlichen Archivfunden und einer Fülle von historischen Plänen basiert. Dank der neuen Erkenntnisse und Möglichkeiten der Digitalisierung war es möglich, den Hohentwiel vollständig zu vermessen und ganz neue Einsichten zu gewinnen. Davon profitieren nicht zuletzt die Besucherinnen und Besucher der Festung […]
der Niederrhein, 88. Jahrgang, Heft 3, Juli 2021
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