Blick ins Buch:

Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte
Neue Folge, Band 5/6

Herausgegeben von Katja Lembke, Jochen Luckhardt und Rainer Stamm
für das Landesmuseum Hannover, das Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig und das Landesmuseum für Kunst und Kultur-Geschichte Oldenburg
Die Goldene Tafel aus Lüneburg
Herausgegeben von Antje-Fee Köllermann

Zu den kostbarsten Werken der Mittelaltersammlung des Landesmuseums Hannover zählt die sogenannte Goldene Tafel, das ehemalige Hochaltarretabel der Benediktinerklosterkirche St. Michaelis in Lüneburg. In einem interdisziplinären Forschungs- und Restaurierungsprojekt wurde das Retabel in den letzten Jahren von Kunsthistorikern und Kunsttechnologen aufwendig untersucht und umfassend restauriert. Der vierte Band der Neuen Folge der Niederdeutschen Beiträge zur Kunstgeschichte stellt die Ergebnisse dieser Untersuchungen vor und umfasst zugleich die Beiträge des 2016 in Hannover abgehaltenen, internationalen Kolloquiums „Die Goldene Tafel im Kontext“. Die Autoren liefern ein eindrückliches Bild von der einzigartigen Geschichte, des Stils sowie der Konstruktion und
materiellen Beschaffenheit dieses einst doppelt wandelbaren Reliquienretabels.

[…] Dem künstlerisch weit über Norddeutschland hinausweisenden Retabel, einem Pentaptychon, ist mit dem vorliegenden Ergebnisband des Forschungsprojekts ein wissenschaftliches Referenzwerk zuteilgeworden, das aus der vorbildlichen Zusammenarbeit von Kunsthistorikern und Restauratoren unter Einbeziehung weiterer Spezialisten aus den Geistes- und Naturwissenschaften seinesgleichen sucht. Es offenbart, wie gewinnbringend eine enge Zusammenarbeit von Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen sein kann, wenn ein tragfähiges Ergebnis erreicht werden soll. […] viele aussagekräftige archivalische Quellen und […] sehr anschauliche Rekonstruktionszeichnungen […] Eine Vielzahl hervorragender, durchweg farbiger Fotografien, häufig von kleinen und kleinsten Details, führt zusammen mit maßstabsgetreuen Aufmaßen die Argumentation und Beweisführung der Restauratoren (und Kunsthistoriker), gerade im Vergleich mit anderen Werken, nachvollziehbar vor Augen. […] So entsteht insgesamt ein ebenso rundes wie profundes, in sich kohärentes und in seiner argumentativen Dichte und Methodik überaus aussagekräftiges Bild von einem der kostbarsten Werke der europäischen Retabelkunst des 15. Jahrhunderts im Kontext seiner Zeit. Für die opulente Aufmachung […] mit der vorzüglichen Wiedergabe zahlreicher, exzellenter Abbildungen gebührt dem Michael Imhof Verlag große Anerkennung. Angesichts des moderaten Ladenpreises wünschen wir der Publikation eine weite Verbreitung.
Journal für Kunstgeschichte, Vol. 26, 3/2022