Blick ins Buch:
Franz Caucig (1755–1828)
Italienische Ansichten
Johannes Röll und Ksenija Rozman
CYRIACUS. Studien zur Rezeption der Antike Band 11
Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte), Rom
Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaft / Humboldt-Universität zu Berlin) Winckelmann-Gesellschaft Stendal
Winckelmann-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin
Der Maler Franz Caucig, 1755 in Görz (Gorizia) geboren, kam nach zweijährigem Aufenthalt in Bologna im Jahre 1780 nach Rom, wo er die nächsten sieben Jahre lebte und arbeitete. Caucig absolvierte dort ein intensives, an der Akademie orientiertes Studium, das das Zeichnen nach antiken Skulpturen in römischen Sammlungen, Aktstudien und das Zeichnen nach der Natur einschloss. Er bewegte sich in Rom in internationalen Kreisen, zu denen unter anderem die Künstler Felice Giani, Joseph Bergler, Simon Denis, Antonio Canova und Michael Köck zählten. Sein künstlerisches Umfeld, das auch durch den Klassizismus des Jacques-Louis David und den Kunstkreis um Angelika Kauffmann geprägt war, stand zugleich in regem Austausch mit den Reisenden der Grand Tour. In diesem Zusammenhang entstanden zahlreiche Nachzeichnungen nach den in diesem Band vorgestellten italienischen Ansichten Caucigs, die hier ebenfalls dokumentiert werden.
Von 1791 bis 1797 hielt sich Franz Caucig in Venedig, im Veneto und in Triest auf. Obwohl sich aus diesen Jahren nur eine geringe Anzahl von Landschaftsveduten erhalten hat, lässt sich durch die Nachzeichnungen seines Schülers Pietro Marchioretto ein umfangreicherer Bestand rekonstruieren.
Caucigs Blätter haben neben ihrem künstlerischen Rang auch großen dokumentarischen Wert, da sie häufig Ansichten zeigen, die heute verändert oder verloren sind. Die Landschaftsveduten bilden nur einen Teil der über 1800 Zeichnungen Caucigs, die vornehmlich in der Akademie der Bildenden Künste in Wien aufbewahrt werden. Dort hatte er ab 1797 eine Professur inne, er stand ihr zudem von 1820 bis zu seinem Tod 1828 als Direktor vor.
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