Blick ins Buch:
Bilder ohne Auftraggeber
Der deutsche Kunsthandel im 15. und frühen 16. Jahrhundert
Mit Überlegungen zum Kulturtransfer
Berit Wagner
Studien zur internationalen Architektur – und Kunstgeschichte 122
Der freie Kunstmarkt zwischen 1400 und 1530 ist im Unterschied zum Auftraggebermarkt noch wenig erforscht. Ziel der Untersuchung ist es, diesem Desiderat zu begegnen und das in Qualität und Differenzierung komplexe Angebot kursierender Kommerzbilder aufzuzeigen. Einerseits beleuchtet die Studie die Strategien der Akteure des Kunsthandels, neben denen der Kaufleute oder sogenannten Abenteurer zuallererst die der Maler und Bildschnitzer. Dass sich unter den kommerzorientierten Künstlern auch namhafte Vertreter wie Albrecht Dürer oder Veit Stoss befanden, wirft ein Schlaglicht auf das emanzipatorische Potential des expansiven Kunsthandels im Behandlungszeitraum. Andererseits wird den topographischen Verortungen und Modalitäten des Kunsthandels in ausgewählten Städten und Wallfahrtsorten nachgegangen. Dabei wird der Kunsthandel nicht nur als Summe von Partikularinformationen aufgefasst, sondern in den Zusammenhang der Kulturtransferforschung gestellt. Folglich führt der abschließende Teil der Studie die Rolle der mobilen Marktbilder als bislang wenig beachtete Transferkategorie im künstlerischen Austauschprozess vor Augen.
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