Blick ins Buch:
Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge
Teil 2: Der Ofenkaulberg
Kulturlandschaftspflege im Rheinland Band 4
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter: 27. November 2020 bis 2. Mai 2021
„Wendet man sich gegen Mittag, so gelangt man zu einem merkwürdigen Vorgebirge“
Das Zitat des Mineralogen Karl Wilhelm Nose bezieht sich auf den Ofenkaulberg im Siebengebirge mit seinen zahlreichen Spuren und Relikten früherer Nutzungen. Während rundum seit der Mitte des 19. Jahrhunderts der Tourismus immer stärker eine „romantisch“ geformte Landschaft einforderte, bestimmten am Ofenkaulberg noch lange traditionelle land- und forstwirtschaftliche Nutzungen das Bild. Mehr noch: Unbehelligt von erbitterten Diskussionen um den landschaftsverschandelnden Steinabbau, die andernorts zu Schließungen von Steinbrüchen führten, konnte am Ofenkaulberg bis in die 1930er Jahre Trachyttuff für den Backofenbau gewonnen werden. Das war möglich, weil die Steinbrüche unterirdisch betrieben wurden. Diese versteckte Lage führte dazu, dass während des Zweiten Weltkriegs in den Stollen eine Rüstungsproduktion untergebracht wurde. Reste des zugehörigen Zwangsarbeitslagers finden sich auf dem Bergrücken.
Im zweiten Band der „Zeugen der Landschaftsgeschichte im Siebengebirge“ wird dem Untersuchungsgebiet buchstäblich „auf den Grund“ gegangen, um die Geschichte des Berges oberirdisch und unterirdisch facettenreich zu dokumentieren. Das Spektrum umfasst den Steinabbau, Industrie, Land- und Forstwirtschaft, Vegetationswandel und Tourismus, aber auch die mit dem Berg verbundene Legendenbildung und seine Bedeutung für die Fledermausforschung.
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