Blick ins Buch:
Grabungsmuseen
im Spannungsfeld von Archäologie und nationaler Identität um 1900
Sonderforschungsbereich 644 „Transformationen der Antike“ – Antikensammlung, Staatliche Museen zu Berlin
Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin, herausgegeben von Ralf Grüßinger
Workshop am 26. März 2015 in Berlin
In den Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs nahm die provinzialrömische Forschung einen gewaltigen Aufschwung: Erstmals wurden ambitionierte Forschungsprojekte initiiert und großflächige Ausgrabungen unternommen. Die provinzialrömische Archäologie etablierte sich als eigene Fachrichtung an den Universitäten, und damit einher ging die Errichtung von Museumsbauten, die vorwiegend oder ausschließlich der Aufbewahrung und Präsentation von römischen Altertümern heimischer Provenienz gewidmet waren.
Im Unterschied zu den Sammlungen mediterraner Kunst handelte es sich in all diesen Fällen um Geschichtsmuseen, die den Besuchern historische und kulturgeschichtliche Zusammenhänge vermitteln sollten.
Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge sind das Ergebnis eines internationalen Workshops, der 2015 an den Staatlichen Museen zu Berlin veranstaltet wurde. Am Beispiel einer kleinen Gruppe provinzialrömischer Grabungsmuseen gehen die von namhaften Archäologen aus Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz verfassten Beiträge der Frage nach, wie sich ethnisch und verfassungsrechtlich unterschiedlich konstituierte Gesellschaften an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert mit dem kulturellen Erbe Roms auseinandersetzten, wobei die gesellschafts- und kulturpolitischen Funktionen von Museen im Fokus stehen.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.