Blick ins Buch:
Der spätmittelalterlich-frühneuzeitliche Totentanz im 19. Jahrhundert
Zur Rezeption in kunsthistorischer Forschung und bildlicher Darstellung
Stefanie A. Knöll
Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 158
Die spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Totentänze gerieten im 19. Jahrhundert in das Blickfeld der noch jungen Kunstwissenschaft. Die Beschäftigung mit dem makaberen Thema erschöpfte sich dabei keineswegs in der positivistischen Erfassung des Überlieferten. Sie war vielmehr eingebunden in den zeitgenössischen Diskurs um den Zusammenhang von Kunst, Nation und Volkscharakter. Infolgedessen galt der Totentanz, insbesondere die Zyklen von Hans Holbein d.J. und Niklaus Manuel, als vollendeter Ausdruck eines spezifisch deutschen Volksgeistes. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung berücksichtigt die Studie ebenso die zeitgenössischen Reproduktionen und den zwischen gedankenloser Zerstörung und Musealisierung schwankenden Umgang mit den Originalen.
[…] Ferner hervorzuheben sind die guten Abbildungen der einzelnen Quellen in Gestalt von Kupferstichen, Feder-, Kreide- und Chromolithographien […] Als höchst eindrucksvoll empfinden wir die auf Autopsie beruhenden, bis ins kleinste Detail gehenden, akribischen Beobachtungen und Beschreibungen sowie die unter syn- und vor allem diachronen Gesichtspunkten erfolgten Auswertungen der Quellen […]
Zeitschrift für Lübeckische Geschichte (ZLG), Band 99 (2019)
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